Drei Handlungsempfehlungen und 15 ganz konkrete Ansätze für die Entwicklung von Führungskompetenz in Zeiten der digitalen Transformation
Eine Entwicklung scheint mir für die Zukunft und damit für die neue Art von erfolgreicher Führung besonders prägend.
Das Thema „Digitale Transformation – und ihre Auswirkungen auf die Handwerksunternehmen“ beschäftigt mich nun schon eine ganze Weile. Genauer gesagt befasse ich mich jetzt seit ziemlich genau drei Jahren intensiver mit diesem Thema.
Eine Projektidee, die Alles veränderte
Zum damaligen Zeitpunkt, also Ende des Jahres 2016, konkretisierten sich unsere Überlegungen bei der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg zu dem im Rahmen des JOBSTARTERplus-Programms von der Bundesregierung und der EU geförderten Projektes SHK + MEHR.
Ziel war es, die Handwerksunternehmer und Ausbilder aus dem Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik dabei zu unterstützen, ihre Auszubildenden besser auf die Herausforderungen und Veränderungen der Digitalisierung vorzubereiten.
Seither befasse ich mich nicht nur als Projektleiter intensiv mit diesem Thema sondern habe auch als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und als Kommunalpolitiker zahllose Anknüpfungspunkte zu dem Thema gefunden.
Im Fokus stehen dabei immer wieder die vier von uns im Projekt SHK + MEHR entwickelten Handlungsfelder der Digitalisierung:
Im Fokus stehen dabei immer wieder die vier von uns im Projekt SHK + MEHR entwickelten Handlungsfelder der Digitalisierung:
- Arbeits- und Verwaltungsprozesse
- Ausbildung und Qualifizierung
- Kommunikation
- Technik
Insofern sind nicht zuletzt dieser Blog und die damit verbundenen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken Ausfluss meiner Befassung mit den verschiedenen Aspekten der „Digitalisierung“.
Aber auch mein Medienverhalten hat sich in dieser Zeit deutlich verändert – sowohl mit Blick auf die Themen aber auch auf die Kanäle.
Bei den Kanälen haben Podcasts die Tageszeitungen abgelöst. Bei Büchern lese ich inzwischen fast ausschließlich elektronische Ausgaben. Das klassische Fernsehen ist durch webbasierte Angebote ersetzt worden. Mein analoger Notizblock ist verschiedenen digitale Geräten und entsprechender Software gewichen.
Inhaltlich dreht sich bei meinen Medienkonsum heute Vieles um Zukunftsvisionen für die verschiedenen Ebenen unserer Gesellschaft, um die Fragen von entsprechenden sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Bewältigungsstrategien für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.
Die eine zentrale Frage
Und dabei lande ich immer wieder bei einer zentralen Frage:
Diese Frage stelle ich mir nicht nur, weil ich als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg und überzeugter Handwerksfunktionär meinem Auftrag gerecht werden möchte, unsere Innungsbetriebe auf ihrem Weg in die Zukunft kompetente Unterstützung zukommen zu lassen.
Oder weil ich als engagierter Kommunalpolitiker auch den Landkreis Cloppenburg in dieser Hinsicht mitgestalten und als starke Handwerksregion weiterentwickeln möchte.
Sondern vor allem auch, weil ich selber als Chef von einem gut 30 köpfigen Team sehe, dass auch wir von der Kreishandwerkerschaft unsere Dienstleistung in Zukunft nur noch erfolgreich am Markt anbieten und vertreiben werden, wenn es mir als Führungskraft gelingt, den Veränderungen der digitalen Transformation gemeinsam mit meinem Team rechtzeitig und angemessen zu begegnen.
Meine Antwort(en) auf diese Frage
Auf der Suche nach der Antwort auf die Fragen sind mir zahlreiche kluge Köpfe begegnet:
- Das Konzept der „Loyalen Führung“ von Miriam Engel,
- die Podcasts Handwerksmensch von Maren Ulbrich,
- Unternehmerwissen in 15 Minuten von Rayk Hahne,
- Führung auf den Punkte gebracht von Bernd Geropp,
- einige Episoden des GEDANKENtanken Podcasts sowie
- Gespräche mit Jörg Mosler,
- Thorsten Moortz,
- Matthias Schultze vom Malerbetrieb Heyse,
- Stefan Plaggenborg,
- Achim Maisenbacher von Memomeister,
- Martin Holl von Check an Work und
- vielen anderen Handwerkerinnen und Handwerkern,
- vor allem aber die beiden Bücher Silicon Valley und Silicon Germany sowie der hy-Podcast von Christoph Keese,
habe ich im Kopf, wenn ich mich heute daran wage, Euch meine Antwort(en) auf die F-Frage zu präsentieren.
Die Führungskraft der Zukunft
Die Führungskraft der Zukunft verfügt – wie ich in dem Blog-Beitrag „Drei Anker im Mindset erfolgreicher Handwerksunternehmer!“ schon beschreibe – über ein positives Selbstbewusstsein, Wertschätzung für seinen Gegenüber und Resilienz im Hinblick auf den Umgang mit Rückschlägen.
Um es heute aber etwas konkreter zu machen, folgen nun drei weitere Handlungsempfehlungen mit insgesamt 15 ganz handfeste Ansätzen, die ich als Antworten auf die F-Frage empfehle.
Die Führungskraft der Zukunft richtet den Blick in erster Linie auf sich selber, d. h. sie…
- … weiß, das sie nichts weiß!
- … hat erkannt, dass es nicht mehr reicht Befehle auszuteilen und entgegenzunehmen und führt deshalb durch Vorbild statt durch Regeln!
- … lebt Kreativität, Selbstdisziplin, Freiheit und Verantwortung vor!
Die Führungskraft der Zukunft stellt auch Grundsätzliches in Frage, d. h. sie…
- … stellt das eigene Geschäftsmodell laufend in Frage, statt es zu verteidigen!
- … ist bereit sich an die Spitze innovativer/disruptiver Geschäftsfelder zu setzen und dafür Verantwortung im etablierten Kerngeschäft abzugeben!
- … findet die zum Geschäftsfeld passende Balance zwischen evolutionärer und disruptiver Innovation!
Die Führungskraft der Zukunft organisiert die Arbeit im Team, d. h. sie…
- … scharrt Experten um sich, die besser sind als sie selber!
- … organisiert den Problemlösungsprozess, statt Probleme selber zu lösen!
- … denkt horizontal statt vertikal/hierarchisch, denkt in Netzwerken statt Pyramiden!
- … tauscht sich aus, statt Geheimnisse zu bewahren!
- … lässt Fehler nicht nur zu, sondern fördert eine positive Fehlerkultur im Unternehmen!
- … begegnet (disruptiven) Herausforderungen nicht durch mehr Regeln, sondern durch mehr kreative Köpfe!
- … ist Motivator statt Kontrolleur!
- … erklärt den Kontext statt detaillierte Ziele vorzugeben!
- … fordert Mitarbeiter heraus, damit Sie sich weiterentwickeln und trennt sich von denen, die dies nicht tun!
Erfolg bleibt eine Teamaufgabe
Das erfolgreiche Führung dabei eben nicht nur von der Führungskompetenz des Vorgesetzten abhängt, sondern ganz wesentlich auch von der Gefolgschaftskompetenz der Teammitglieder, habe ich auch bereits in meinem Blog-Beitrag „Woran Führungskräfte scheitern!“ erläutert.
Dies bleibt auch meine feste Überzeugung und trotzdem halte ich es für zentral, dass auch die Führungskräfte sich entwickeln. Dazu können die oben genannten Handlungsfelder und Ansätze eine Leitschnur sein.