Mein Jahresrückblick auf das erste komplette Jahr von handwerksmacher.de. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen, ein Jahr der Abschiede und Veränderungen. Erfahre, was ich 2019 erlebt und gelernt habe und welche Ziele ich mir für 2020 setze.
Das Jahr 2020 ist erst wenige Tage alt, die meisten guten Vorsätze halten noch und auch die Ziele, die man sich gesetzt hat, sind noch nicht aus den Augen verloren. 2020 hatte im Gegensatz zu 2019 noch nicht die Chance, Vorsätze und Ziele von der Realität relativieren zu lassen.
Also, genau der richtige Zeitpunkt, um auf das erste komplette Jahr von handwerksmacher.de zurückzublicken, neue Ziele zu formulieren und Euch an meinen wichtigsten Learnings teilhaben zu lassen.
Los geht’s – so war 2019!
2019 war ein Jahr der ambivalenten Gefühle. Trauer und Glück, Ängstlichkeit und Vorfreude, Höhen und Tiefen, Lob und Tadel, positive Überraschungen und tiefe Enttäuschungen, Lust und Frust auf Handwerk – ein Jahr wie das echte Leben.
2019 ist ein grausames Jahr gewesen. Im Rückblick haben Krankheit und Tod dieses Jahr wesentlich bestimmt.
Dr. Michael Hoffschroer
Beim Rückblick auf 2019 kamen mir schwerwiegende Diagnosen von Freunden und Bekannten, langfristige Arbeitsunfähigen mehrere Kollegen und Kolleginnen in Erinnerung.
Mit dem Tod meines Vaters, dem endgültigen Abschied von zwei aktiven Kollegen und einer ehemaligen Mitarbeiterin bei der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg erinnere ich weitere Situationen, die ganz tiefe Einschnitte darstellen. Ereignisse, die mich an die Grenzen gebracht haben.
2019 war in diese Hinsicht echt große Scheiße. Umso schöner, dass ich viel Mitgefühl und Unterstützung erfahren habe. Nicht zuletzt von Personen aus dem Handwerk, aus der Community in den sozialen Netzwerken.
2019 war ein Jahr der sozialen Nähe. Online und offline rückt das moderne Handwerk zusammen.
Dr. Michael Hoffschroer
Die kurzen Nachrichten, die trostspenden Worte, die ich von Euch in den bitteren Stunden über WhatsApp, Facebook und Instragram erhalten habe, hinterlassen ein tiefes Gefühl der Nähe und Dankbarkeit.
Ebenso sind fast 10.000 Aufrufe von mehr als 6.100 Personen auf meiner Website, 786 Follower bei Instagram und 501 Abonnenten bei Facebook Zahlen, die ich vor einem Jahr nicht zu erwarten gewagt habe und die Ihr habt dennoch Realität werden lassen.
Mit mindesten 20 tollen Handwerkerinnen und Handwerkern, die ich nur über diesen Weg in 2019 kennengelernt habe, stehe ich in regelmäßigem, persönlichem Austausch.
Die Sympathie, die ich beim Unternehmertag der SHK-Innung Berlin, beim Barcamp oder dem i2B-Meetup in Oldenburg oder bei diversen anderen Real-life-Treffen mit dem einen oder anderen von Euch erleben durfte. Auch das ist 2019 für mich.
2019 war auch ein Jahr der weniger dramatischen Abschiede.
Dr. Michael Hoffschroer
Einige Kolleginnen und Kollegen haben im letzten Jahr die Kreishandwerkerschaft Cloppenburg verlassen, um neue Herausforderungen zu suchen. Ich habe mich vor allem auch als Führungskraft gefreut, dass Sie zu schönen und traurigen Anlässen kurzfristig in unseren Kreis zurückgekommen sind und damit zeigen, dass Sie sich dem Cloppenburger Handwerk und dem Team der Kreishandwerkerschaft weiterhin verbunden fühlen.
Insbesondere mit Jens Rigterink, der inzwischen als Geschäftsführer beim HandWerk Bremen tätig ist, verbindet mich darüber hinaus der gemeinsame Anspruch, das Handwerk im Nordwesten Deutschland nach vorne zu bringen. Und es macht ehrlich Spaß zu sehen, dass Jens aus seiner Zeit hier in Cloppenburg offensichtlich einiges mitgenommen hat, was ihm nun im Bremer Handwerk hilft, einen guten Job zu machen.
Auch aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mich getraut, Euch den einen oder anderen Ratschlag zur Mitarbeiterführung in meinem Blog zu präsentieren.
Ihr seht also 2019 war eben auch ein Jahr, in dem ich schöne Momente erleben durfte, in dem Dinge funktioniert haben, wo wir zusammen was bewegen konnten.
Aber 2019 war nicht nur ein Jahr des Abschieds, sondern auch der Veränderung.
Dr. Michael Hoffschroer
Denn die digitale Transformation betrifft auch uns im Handwerk und uns in der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg– und zwar ganz konkret und unmittelbar.
Als Kreishandwerkerschaft haben und werden uns als Dienstleister verändern, und zwar in einer Geschwindigkeit, die uns noch Schwindel bereiten wird. Nie war und wird der Veränderungsprozess wieder so langsam sein wie heute.
Die Einführung einer neuen Software, die bereits begonnene Anpassung von Arbeitsprozessen, der unumgängliche Umgang mit neuen Technologien, die spürbare Veränderung von Kundenansprüchen, sind da definitiv erst der Anfang.
Mit der Beschlussfassung zur Gründung einer Wirtschafts- und Servicegesellschaft des Cloppenburger Handwerks, mit der Aufgabe liebgewonnener Projekte und der Antragstellung neuer Maßnahmen, mit der Einführung einer webbasierten Lehr-Lern-Plattform oder auch dem stärkeren Fokus auf unser Social-Media-Markting werden wir bei der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg in 2020 noch stärker beschleunigen.
Und das ist gut und richtig. Denn nur, wenn wir weiterhin, jederzeit die Antworten auf die Frage suchen, was jeder Einzelne von uns tun muss, damit der Landkreis Cloppenburg, damit Deutschland auch in Zukunft als starke Handwerksregion boomt, werden wir in der Zukunft erfolgreich bleiben.
Und ich weiß: Diese Veränderung kann Angst machen, den es bedeutet u. a., dass wir Entscheidungen unter zunehmender Unsicherheit zu treffen haben, dass wir die Antworten nicht mehr mit dem Blick zurück finden werden, dass wir neue und unbekannte Prozesse wagen werden, dass Aufgaben, die bisher zu unserem Alltag gehörten zukünftig nicht mehr von uns, sondern ggf. von einem Computerprogramm erledigt werden.
Weiter geht´s – wie wird 2020?
Ich habe keine Angst, dass wir die anstehenden Herausforderungen nicht bewältigen werden. Nein, ich weiß, dass wir zusammen im nächsten Jahr erfolgreich sein werden.
Wir werden in Cloppenburg eine der führenden Kreishandwerkerschaften Deutschlands im Bereich der digitalen Transformation sein. Dies betrifft sowohl die internen Prozesse als auch die Begleitung unserer Mitglieder.
Wir werden uns so aufstellen, dass wir Innovationen gestalten können und gleichzeitig die notwendigen Risiken unserer Geschäftstätigkeit absichern.
Wir werden uns auf die Dienstleistungen fokussieren, die unseren Mitgliedern konkrete Vorteile bieten und die Kreishandwerkerschaft in die Lage versetzen, neue Mitglieder zu gewinnen.
Und im Netzwerk rund um #lustaufhandwerk, mit der Aktion #dasbesteamhandwerk, mit den Freunden von Check and Work, mit Handwerksmensch, dem neuen Podcast #handwerkshübsch von Anuschka Bačić und mir, der Imagekampagne des Deutschen Handwerks und vielen weiteren Aktivitäten und Personen im www werden wir 2020 richtig Alarm machen, damit das Handwerk in Deutschland die Wertschätzung erfährt, die es verdient hat.
Aber auch damit diejenigen Handwerkerinnen und Handwerker es immer schwerer haben, das öffentliche Bild des Handwerks zu prägen, die es leider immer noch nicht verstanden haben, dass wir nur zusammen eine Macht sind, dass Kooperieren statt Konkurrieren das Zukunftsmotto, dass Authentizität und Ehrlichkeit der richtige Weg für das moderne Handwerk sind.
Was sind also die drei Dinge, die ich aus 2019 gelernt habe, die meine Basis für das sind, was 2020 auf uns zukommt?
Dr. Michael Hoffschroer
- Veränderungen lassen sich nicht aufhalten. Du musst alles dafür tun, die Prozesse rechtzeitig zu erkennen und die erforderlichen Anpassungen vornehmen zu können.
- Es wird Dir nicht gelingen, alles zu kontrollieren. Bleibe deshalb aufmerksam und flexibel. Dafür benötigst Du ein festes Fundament an Werten und ein gutes Team, mit dem Du zusammenarbeiten kannst.
- Eigen- und Sozialverantwortung bedingen sich gegenseitig. Menschen, die sich oder andere vernachlässigen, werden langfristig keinen Erfolg haben, da Sie weder der Komplexität noch der Veränderungsgeschwindigkeit der Welt gewachsen sein werden.
Meine Ziele als Handwerksmacher für 2020 sind aktuell noch im Fluss.
Dr. Michael Hoffschroer
- Es wird sicherlich darum gehen, die Community weiter auszubauen. Mehr Handwerkerinnen und Handwerker mit meinem Blog zu erreichen, bei den Followern auf Facebook und Instagram vierstellig zu werden.
- Aber auch die Qualität des Netzwerkes soll wachsen. Ich möchte die traditionellen Netzwerke der Handwerksorganisationen enger mit den sozialen Netzwerken verknüpfen. Brücken bauen – auch zwischen Online- und Offline-Gruppen, zwischen Handwerkern und Funktionären.
- Neben dem Blog von Handwerksmacher werden Anuschka Bačić und ich den Podcast #handwerkshübsch im modernen Handwerk etablieren und tolle Geschichten und Persönlichkeiten aus dem coolsten Wirtschaftsbereich der Welt präsentieren.
In diesem Sinne wünsche ich Dir einen angstfreien, gesunden, liebevollen und zuversichtlichen Start in 2020. Gemeinsam werde wir was bewegen mit Kopf, Herz und Handwerk.
Dr. Michael Hoffschroer
[Text enthält unbezahlte Werbung]