Am 9. August 2019, wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag ist ein großer Handwerksmacher am Ende seines irdischen Schaffens angekommen. Mein Vater, Gerhard Hoffschroer, die Leitfigur meines Lebens ist, nach langer, schwerer Krankheit gestorben.
Ein großer Verlust für Viele
Nicht nur wir als Familie sondern insbesondere das emsländische Handwerk, der Sport in diesem schönen Landkreis, die Vereine in Laxten und die kommunale Politik haben ihm sehr viel zu verdanken.
Er war ein Visionär und Macher. Er scheute nicht vor Konflikten, wenn er von seinem Ziel überzeugt war. Hartnäckig bis zur Selbstaufgabe hat er Dinge verfolgt und zum Erfolg geführt. Er konnte Menschen für seine Sache gewinnen und begeistern. Dabei schätze er den Minister ebenso wie dessen Fahrer, den Unternehmenslenker ebenso wir die Vorzimmerdame.
Besonders stark war er darin, Ideen aus aller Welt auf die Erfordernisse seiner Heimat, den Ortsteil Laxten, die Stadt Lingen, das Emsland zu adaptieren.
Das Bildungswerk des Lingener Handwerks, der Arbeitsmedizinische und Sicherheitstechnische Dienst, das neue Haus des Handwerks, die Akademie des Sports in Sögel, das Laxtener Osterturnier, die Überwindung der Finanzkrise des SV Olympia Laxten oder das Heimathaus in Laxten sind nur einige Projekte, die ohne ihn so nicht umgesetzt worden wären.
Keines seiner großen Projekte wurde ein Flop. Viele werden über Generationen das Leben in und um Laxten weiterhin prägen.
Danke für die Würdigungen
Weggefährten aus der Kommunalpolitik schreiben bei Facebook:
„Gerhard Hoffschroer war von 1991 bis 2011 Ortsratsmitglied und von 2001 bis 2011 Ortsbürgermeister. Fünf Jahre war Hoffschroer Kreistagsabgeordneter, war Mitbegründer des Internationalen Osterturniers für A-Jugendfußballer beim SV Olympia Laxten, dessen Vorsitzender er zwölf Jahre war. Im Kreissportbund wirkte Hoffschroer von 1994 bis 2010 als Präsident und ist seit 2013 Ehrenpräsident. Von 1999 bis 2009 war er Vorsitzender des Heimatvereins Laxten-Brockhausen, von 2012 – 2018 auch Vorsitzender des SoVD-Ortsverbandes Lingen. Heimatverbunden und mit Beständigkeit sowie Beharrlichkeit in der Lokalpolitik, im Sport und Heimatverein hat er Vieles auf den Weg gebracht.“
Auch sein Verein, der SV Olympia Laxten, würdigt Papa in einem Nachruf:
Papa war von Herzen Laxtener und Olympianer. Er hat es als große Ehre empfunden, die Entwicklung seines Stadtteils und seines Vereins mitgestalten zu können. Darüber hinaus hat er insbesondere die Zusammenarbeit mit den vielen anderen Ehrenamtsträger als persönlich Bereicherung empfunden.
Dass Papa im persönlichen Gespräch häufiger betonte, dass ihm die Auszeichnung mit der Emslandmedaille mindestens ebenso wichtig war, wir das Bundesverdienstkreuz, lässt erahnen, wie tief die Liebe meines Vaters zu seiner Heimat war.
Dank an die Wegbegleiter
Dass neben der Familie auch in den letzten Monaten und Wochen politische Weggefährten, Olympianerinnen und Olympianer sowie viele Freunde zu den regelmäßigen Besuchern Papas im Krankenhaus und Pflegeheim zählten, zeigt die tiefe gegenseitige Verbundenheit.
Den Besuchern insbesondere aber auch dem medizinischen Personal und den Pflegekräften, hier vor allem in der Hausarztpraxis Dr. Brümmer, im Lingener Bonifatius-Hospital, dem Zentrum für Psychologische und Psychosoziale Medizin in Quakenbrück und im Kursana in Lingen, gilt mein großer Dank. Ihr habt Papa würdig behandelt und uns Halt gegeben, wo es schwer wurde und blieb.
Eine Leitfigur und Vorbild
Als Vater und Familienmensch war Papa zwar weniger präsent, als ich es mir manchmal gewünscht hätte. Aber als Ratgeber zu den großen Fragen und wichtigen Momenten des Lebens sowie als Mentor für mein politisches und handwerkliches Engagement hätte ich mir keinen besseren Menschen vorstellen können.
Als liebevollen Opa werden ich Ihn in Erinnerung behalten.
Gerade seine menschlichen Schwächen, auch die, die er sich selbst nicht eingestehen konnte, haben dazu beigetragen, dass er das große Vorbild für mich wurde und bis in die letzte Stunde blieb.
Seine persönliche Geschichte, wird mir Mahnung sein, dem politischen Terror rechter Hetzer, dem Hass gegenüber Anderen und der Willkür gegenüber Minderheiten entschieden entgegenzutreten.
Der 16. August – ein Gedenktag
Am 16. August, seinen Geburts- und Hochzeitstag, wird er auch zu Grabe getragen. Schon alleine die Häufung dieser besonderen Anlässe an diesem einen Tag lassen mich darüber nachdenken, wie der 16. August auch auf Dauer ein Tag bleiben kann, an dem wir als Familie und darüber hinaus auch die lokale Öffentlichkeit in und um Laxten dem Wirken meines Vaters gedenkt.
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