
Unter dieser Rubrik werde ich zukünftig Kurzbeiträge zu aktuellen Themen veröffentlichen, die gern zur Diskussion und Debatte anregen.
Heute morgen durfte ich zum fünften Mal offiziell den Vatertag feiern und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich erst jetzt einigermaßen verstehe, welches Privileg das ist.
Meine beiden Kinder Mia und Mats brachten mir heute zum ersten Mal beide ein selbstgebasteltes Vatertagsgeschenk aus dem Kindergarten ans Bett. Ich war sehr bewegt und so stolz auf die Beiden. Ein tolles Gefühl, dass mich gerade intensiv über das Vatersein nachdenken lässt.
Was sind meine Erwartungen an mich als Vater? Will ich Vorbild, Partner, bester Freund, Kumpel, Mentor, Lehrer, Erzieher, Vorgesetzter oder Superheld für meine Kinder sein?
Hinzu kommt, dass mein eigener Vater seit einigen Monaten pflegebedürftig ist und wir leider hautnah erleben müssen, wie Alter und Krankheit einen stolzen und starken Vater nicht nur körperlich sondern auch mental so schwächen, dass sich das Vater-Sohn-Verhältnis völlig neu definiert.
Auch hier stellt sich die Frage, welche Rolle will und muss ich übernehmen. Die Möglichkeiten sind mindestens so vielfältig wie im Verhältnis zu den eigenen Kindern. Und die Antwort wohl auch nicht weniger kompliziert.
Was mir tatsächlich gerade etwas hilft, um die Situationen für mich zu klären, sind Überlegungen und Kompetenzen, die ich als Führungskraft im Unternehmen erworben habe. Sicherlich hinkt der Vergleich zwischen der Familie zu Hause und der „Familie“ im Unternehmen etwas, aber so ganz von der Hand zu weisen sind Parallelen für mich nicht.
Sowohl im Unternehmen als auch zu Hause bevorzuge ich einen partnerschaftlichen Führungsstil, ich setze in beiden Zusammenhängen auf transparente Kommunikation. Gleichzeitig ist mit bewusst, dass ich meine Gegenüber weder über- noch unterfordern sollte. Ich halte es für wichtig, Verantwortlichkeiten zu definieren und als Führungskraft Verantwortung abzugeben – im Unternehmen und in der Familie. Im Unternehmen und zu Hause ist es als „Chef“ meine wichtigste Aufgabe die Rahmenbedingungen zu gestalten, dass die anderen in der Lage sind, ihr Können optimal einzubringen und sich weiterzuentwickeln. Und sollte jemand mit der bisherigen Aufgabe nicht mehr so gut zurecht kommen, gilt es auch damit konstruktiv umzugehen und für alle Seiten tragfähige Lösungen zu finden.
Die „richtige“ Vaterrolle ist also eine, die sich ähnlich wie die Rolle als Unternehmer oder Führungskraft letztendlich nur situativ definieren lässt.
Dr. Michael Hoffschroer
Heute werde ich mich also besonders intensiv um meine beiden Kinder kümmern und mit ihnen einen tollen Tag verbringen. Außerdem werde ich gleich zum Telefonhörer greifen und meine Papa anrufen, bevor ich den Brückentag morgen nutze, ihn und meine Mutter zu besuchen.
Allen Vätern unter Euch wünsche ich ebenfalls einen tollen Tag. Genießt die Zeit mit der Familie.
Wenn es gerade nicht so gut läuft mit euren Kindern, wünsche ich Euch, dass ihr einen Weg findet, die Situation zu verbessern. Seid bereit, den ersten Schritt zu machen, denn gerade Familie kann soviel Positives bewegen.
Und zum Schluss nehmt Euch bitte die Worte von Matthias Schultze vom Malerfachbetrieb Heyse GmbH & Co. KG zu Herzen:
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