
Trägst Du Personalverantwortung in einem kleinen oder mittleren Unternehmen? Ist auch für Dein Unternehmen der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen? Und bist auch Du Dir nicht sicher, wie Du das Thema Personal im betrieblichen Alltag so richtig angehen solltest?
Erkenntnisse aus meiner täglichen Arbeit mit über 600 Handwerksbetrieben zeigen, dass gerade kleine und mittlere Betriebe (KMU) noch erhebliches Verbesserungspotenzial bei der Gewinnung, Bindung und Betreuung ihrer Mitarbeiter haben.
In diesem Beitrag gebe ich Dir vier Strategieempfehlungen, die auch in Deinem Unternehmen rasch zu Verbesserungen führen können. Aufgrund der Komplexität des Themas wird dies eine Serie von mehreren Blog-Beiträgen:
- Teil 1: Herausforderungen und grundlegende Strategieempfehlungen
- Teil 2: Personalarbeit professionalisieren; Attraktivität steigern, Abwanderung verhindern
- Teil 3: Ausbildung und Qualifizierung verstärken; Neue Fachkräftepotentiale erschließen
Große Herausforderungen für KMU
Eine wesentliche Ursache für den zunehmenden Fachkräftemangel ist der demografische Wandel, der insgesamt zu einem kleiner werdenden Fachkräftepotential führt.
Hinzu kommt der Trend zu einer immer stärkeren Akademisierung der Bildung, so dass immer weniger junge Menschen ihren Weg in eine duale Ausbildung finden. Dieser Trend trifft dabei verstärkt kleine Unternehmen und Branchen, die ein schlechtes Image haben.
Auch die zunehmende Bürokratisierung und rechtliche Belastungen von Arbeitgebern ist ein Hemmnis für die Fachkräftesicherung. In unserer Beratungspraxis in der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg erleben wir immer wieder, dass engagierte Arbeitgeber irgendwann resignieren und sogar auf Wachstum verzichten, weil Sie z. B. ihre Belastungen aus dem Arbeits- und Sozialrecht als unangemessen wahrnehmen.
Dabei kommt sicherlich zum tragen, dass viele KMU-Unternehmen keine Personalprofis sind und sich in dieser Rolle auch oftmals nicht wohl fühlen.
Deshalb ist die am meisten unterschätzte Herausforderung bei der Sicherung des Fach- und Führungskräftenachwuchses auch eindeutig die (inner-)betriebliche Personalarbeit.
Michael Hoffschroer
Auf Grundlage von Analyse, Erhebungen und der Erfahrungen der Gespräche mit zahlreichen Handwerksbetrieben, Wirtschaftsvertretern und weiteren Experten betrieblicher Personalarbeit, die ich in meiner beruflichen Laufbahn geführt habe, empfehle ich vor diesem Hintergrund vier Handlungsstrategien zur Fachkräftesicherung in KMU.
Strategieempfehlungen
Der Wettbewerb um die besten Köpfe hat begonnen und wird sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können sich in diesem Wettbewerb behaupten, wenn sie rechtzeitig eine nachhaltige Strategie der Fach- und Führungskräftesicherung entwickeln und umsetzen. Dabei empfehle ich vor allem diese vier Handlungsstrategien:
- Personalarbeit professionalisieren
- Attraktivität steigern, Abwanderung verhindern
- Ausbildung und Qualifizierung verstärken
- Neue Fachkräftepotentiale erschließen
Jede dieser Strategien kann und muss dabei auf die betriebsspezifischen Bedingungen angepasst werden. Die hierfür notwendigen Investitionen sollten den Unternehmen mindestens genauso wichtig sein, wie Investitionen in die sachliche Ausstattung oder das Marketing, denn wer soll im Zweifelsfall die neuen Maschinen bedienen oder die gewonnen Aufträge abarbeiten, wenn die erforderlichen Fachkräfte nicht eingestellt oder qualifiziert werden (können)?
PS: Dieser Blog-Post beruht auf einem Text, den ich bereits im Jahr 2012 für die Kreishandwerkerschaft Cloppenburg veröffentlicht habe.
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